"Keiner lebt für sich allein", schreibt Paulus. Wir leben in Beziehungen zu unserer Umwelt, zu den vielen Menschen um uns herum und zu uns selbst. Und keiner lebt aus sich selbst heraus unabhängig von Bindungen an Eltern, Freunde und das gesellschaftliche Leben. Wir können nicht existieren ohne diese Spanne zwischen Freude und Trauer, Glück und Alltag, Sehnsucht und Leere ...

In Religion geht es um den Schatz von menschlichen Erfahrungen

In Religion haben Menschen über Jahrtausende hinweg diese Bindungen an Grundbedingungen des Menschseins gestaltet: in Gebeten, Geboten, Geschichten, Verheißungen, Liedern, Ritualen und Festen. Nirgendwo anders existiert ein so großer Schatz von Erfahrungen mit den Bedingungen des Menschseins wie in den Traditionen der Religionen dieser Welt. Im Religionsunterricht sollen diese Traditionen dazu genutzt werden, um über das, was uns bestimmt, nachzudenken und eine Sprache zu finden für das, was in uns und um uns herum vorgeht. Deshalb schreiben wir Texte, Geschichten, Gebete und Gedichte, singen Lieder, spielen Szenen und feiern Andachten.

Erfahrungen erkennen und einordnen

Natürlich wird auch etwas gelernt in diesem „etwas anderen Unterricht“, in dem ein Klima herrschen muss, das auch das Austauschen von Erfahrungen erlaubt: „Die Kenntnisse, die man in Religion lernt, sind für mich die Vokabeln, die mir dabei helfen, meine Erfahrungen besser zu verstehen“, hat einmal ein Schüler der Oberstufe formuliert. Das heißt v. a. in der Oberstufe: Analyse und Erörterung von ethischen, philosophischen und historischen Positionen zu Fragen, die uns Menschen bewegen und unser Zusammenleben prägen (s. u. Themen/Inhalte des Unterrichts). Nur wenn man sich mit seiner eigenen Religion auskennt, kann man mit Vertretern anderer Religionen in einen konstruktiven Dialog treten.

Wertschätzung und Respekt widerspiegeln

Im katholischen und evangelischen Religionsunterricht gehen wir am RGS gemeinsame Wege. Als Christen wissen wir, dass wir „Du“ sagen können zu dem Schöpfer dieser Welt. Hinter den Grundbedingungen unserer Existenz steht nicht irgendein Prinzip, eine Theorie oder ein Zufall, sondern jemand, der es gut mit uns meint. Unser Leben spielt sich nicht vor einer gnadenlosen und heimatlosen Leere ab, sondern hat einen Sinn, auch wenn wir ihn nicht kennen. Gott lernen wir durch Jesus Christus kennen. Das verbindet uns über Konfessionsgrenzen hinweg. Wir haben am RGS eine gemeinsame Fachkonferenz für den katholischen und den evangelischen Religionsunterricht, in der wir gemeinsam Themen verabreden und Konzepte überdenken.

Aufmerksamkeit für das, was die Welt und unsere Umwelt prägt

Dabei bleibt immer noch Raum im Unterricht für das konkrete Interesse einer Lerngruppe oder für gesellschaftliche Ereignisse, die ihr Licht oder ihren Schatten bis in die Schulwirklichkeit hinein werfen. Mit Genehmigung der Landesschulbehörde und der Kirchen unterrichten wir seit Jahren das Fach Religion in den Klassen 5-10 konfessionell-kooperativ.

Beiträge

24. Dezember 2023

Pagoden-Besuch des Religionskurses Klasse 10

Am 10.11.2023 besuchte unser Religions-Kurs der Klassen 10a und 10b zusammen mit Frau Kynast die Viên Giác Pagode in Hannover. Die Viên Gián Pagode ist ein buddhistischer Tempel, welcher zwischen  . . .