Am 10.11.2023 besuchte unser Religions-Kurs der Klassen 10a und 10b zusammen mit Frau Kynast die Viên Giác Pagode in Hannover. Die Viên Gián Pagode ist ein buddhistischer Tempel, welcher zwischen 1987 und 1993 im hannoverschen Stadtteil Mittelfeld errichtet wurde. Das gesamte Gelände umfasst ca. 4000 m2. Die Viên Gián Pagode Hannover war die erste und größte Pagode Deutschlands.

Am 3. Dezember 1978 sind die ersten vietnamesischen Flüchtlinge in Hannover angekommen. Der damalige Ministerpräsident Ernst Albrecht entschied, 1000 Menschen eine neue Heimat zu geben. So ist die erste Pagode Deutschlands entstanden. Der Buddhismus ist die viertgrößte Weltreligion und in Deutschland leben ca. 270 000 Buddhisten. Heute kommen an den buddhistischen Feiertagen tausende Gläubige nach Hannover.

Als wir an der Pagode ankamen, wurden wir sehr freundlich von unserem Guide, Herr Cárdenas, der als Sekretär und Helfer der Mönche arbeitet, empfangen und über das Gelände geführt. Die Pagode besteht aus einem Terrassen-Turm für Heiligtümer und aus Gebetshäusern. Die Gebäude haben einen asiatischen Baustil.

Zuerst wurde uns unter einem Vordach eine beeindruckend große und goldene, in Meditationshaltung sitzende, Buddha-Statue gezeigt und wir wurden aufgefordert zu erraten, aus welchem Land sie komme. Nach ein paar falschen Antworten fanden wir dann doch die Lösung und erfuhren, dass die Statue ein Geschenk aus Thailand ist. Um die Statue steht viel Dekoration mit Blumen, Kerzen und anderen kleineren Buddhastatuen.

Unser Rundgang führte uns zuerst in den Meditationsgarten. Hier sahen wir die größte Statue der Pagode und erhielten den Auftrag, später in der Gebetshalle dieselbe Statue in klein zu finden. Auf mehreren Leinen wehten im gesamten Meditationsgarten kleine bunte Fähnchen. Herr Cárdenas erklärte uns, dass auf den Fahnen kleine Gebete stehen. Der Stoff der Fahnen ist so gewebt, dass er im Laufe der Zeit ausfranst und so werden mit dem Wind die Fäden, und damit Gebete, in der gesamten Welt verteilt

Nach einer Geschichte über Geburt und Kindheit Buddhas und der Betrachtung einer weiteren Statue von Buddha, die ihn als Baby darstellt, sind wir in die Gebetshalle gegangen.

Vor dem Betreten der 450 m2 großen Gebetshalle mussten wir unsere Schuhe ausziehen und eine Treppe hochgehen. Trotz der Treppe ist die Gebetshalle barrierefrei und bietet Platz für rund 700 Besucher/innen. Als erstes durften wir die Gebetshalle auf uns wirken lassen und sie selbständig erkunden. Die Gebetshalle beeindruckte vor allem durch ihre vielen, zum Teil vielarmigen, Buddhastatuen und die bunte Dekoration. Die kunstvollen Verzierungen und Statuen erzählen Geschichten von einer langen spirituellen Tradition. Wir hatten die Gelegenheit, Fragen zu stellen und mehr über die Rituale und Praktiken zu erfahren, die in diesem Ort ausgeübt werden. Überall fand man auch Teller mit Obst oder anderen Lebensmitteln. In der Gebetshalle wird täglich von 05:45 bis 07:10 die Morgenrezitation und von 16:55 bis 18:15 die Abendrezitation gehalten. Außerdem finden dort die drei Feste: Neujahr, Buddhas Geburtstag und die Gedenkfeier an Eltern und Ahnen statt.

Nach den Erklärungen in der Gebetshalle sind wir zu einem weiteren Raum im oberen Teil des Gebäudes gegangen. In diesem Raum fanden wir Bilder von vielen wichtigen buddhistischen Mönchen.

Auch einen Meditationsraum einer Glaubensgruppe besichtigten wir und haben Informationen dazu gehört.

Ein weiter, sehr wichtiger Raum war der Totengedenkraum. Dort hängen 1600 Fotos von Verstorbenen und da es keinen Platz zum Aufhängen für weitere Fotos gibt, laufen auf zwei Bildschirmen die Bilder Verstorbener mit Musikbegleitung durch. Auch hier fielen uns wieder die verschiedensten Arten von Speisen und Getränken auf, die in großer Menge vor den Bildern stehen. Unser Guide erklärte uns, dass die Verwandten der Verstobenen dies hinstellen, damit, wenn der Geist des Verstorbenen dort ab und zu hinkommt, etwas zu essen und trinken vorfindet, so wie auch im echten Leben.

Danach gingen wir ein letztes Mal in die Gebetshalle und konnten unsere im Unterricht ausgearbeiteten Fragen stellen. Wir erkundigten uns über das Familienleben und Feste im Buddhismus, sowie klischeehafte Dinge z.B. warum alle Mönche eine Glatze haben. Nachdem alle unserer Fragen beantwortet waren, marschierten wir nach einem Abschlussfoto wieder zurück zum Bahnhof und fuhren nach Hause.

Unser Besuch in der buddhistischen Pagode war eine bereichernde und inspirierende Erfahrung. Wir verließen die Pagode mit einem besseren Verständnis für die buddhistische Kultur. Es war mehr als nur ein anschaulicher Ausflug – es war eine Reise in eine Welt, in der wir mit Offenheit und Herzlichkeit empfangen wurden.

(Verfasst von Schülern des Religionskurses)