von Birgit Schulte

Was gibt es Schöneres als leuchtende Kinderaugen!
Die Kooperation des Ratsgymnasiums zur Grundschule Nienstädt besteht schon lange und die Besuche der Streichergruppen an der Grundschule haben bereits eine lange Tradition.
Dennoch ist es immer wieder eine Besonderheit für Lehrerin Birgit Schulte, die selber dort zur Schule gegangen ist. Durch den Besuch sollen die Schüler der 3. Klassen für die Streichinstrumente interessiert und motiviert werden, ein Streichinstrument lernen zu wollen, um dann nach einem halben bis einem Jahr Unterricht in der 5. Klasse an der Streicher-AG
teilnehmen zu können.
Nach drei Jahren durfte die Tradition nun endlich wieder fortgesetzt werden. Dieser Besuch war aber auch insofern besonders, da acht der Schülerinnen aus den Streichergruppen selber dort zur Schule gegangen sind und nun neue Schüler für ihr Instrument begeistern wollten.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Musiklehrer Meinolf Berendes stellte Birgit Schulte zunächst die beiden Streichergruppen vor: „In den mintfarbenen T-Shirts spielen die Schüler der Streicher-AG aus der 5. und 6. Klasse. Dort können erste Erfahrungen im Zusammenspiel gesammelt
werden. In den schwarzen T-Shirts spielen dann die Schüler aus dem Streichorchester. Das sind die Fortgeschrittenen ab der 7. Klasse. Streichorchester kann am Ratsgymnasium sogar als Wahlpflichtkurs gewählt werden, also als richtiges Unterrichtsfach, wofür man dann auch eine Note bekommt.“
Zunächst spielten beide Ensembles jeweils zwei Stücke getrennt vor. Die Streicher-AG begann mit Let‘s play a rag und Let‘s rock! von David und Kathy Blackwell. Bei den „Let‘s rock!“-Rufen stimmte das Orchester mit ein. Die Schüler der 3. Klassen applaudierten begeistert.
Anschließend spielte das Streichorchester zunächst das Stück Two Hornpipes aus dem Film Pirates of the Caribbean vor. Darüber freuten sich die Grundschüler besonders, da viele den Film kannten. Als zweites spielten sie das Stück You raise me up von Josh Groban vor.
Das Streichorchester wurde mit reichlich Beifall belohnt.
Nun wurden die Streichinstrumente einzeln vorgestellt. Stella Lieker präsentierte die Violine oder auch Geige als kleinstes der Streichinstrumente, das die höchsten Töne und meistens die Melodie
spielt und zwischen Schulter und Kinn gehalten wird. Die Saiten der Geige wurden einzeln vorgespielt.
Mia Dahms führte anschießend die Viola oder auch Bratsche vor. Sie wäre etwas größer, würde tiefere Töne als die Geige und meistens die Begleitung spielen. Die Saiten der Bratsche wurden ebenfalls zum Vergleich vorgestellt.
Das Cello könne nun nicht mehr unter das Kinn geklemmt werden, da es noch größer ist als die Bratsche, erklärte Jelka von Berlepsch. Das Cello würde ebenfalls häufig die Begleitung, aber manchmal auch die Melodie spielen. Der Klang der Cellosaiten gefiel den Grundschülern.
Zum Schluss stellte Lehrer Heiner Seidl den Kontrabass vor, verriet aber zunächst nicht den Namen. Der Klang der tiefen Saiten sorgte für Erstaunen bei den Grundschülern. Viele hatten dieses sehr große Instrument noch nie so nah gesehen und gehört.
Die Schüler der Streichergruppen tauschten nun ihre eigenen gegen mitgebrachte Schulinstrumente und verteilten sich in der Aula. Die Grundschüler konnten unter Anleitung die einzelnen Streichinstrumente selber einmal ausprobieren. Dabei stellten sich einige Talente heraus, denen sofort ein gerader Strich und ein klarer Ton auf dem Instrument gelang. Den Grundschülern bereitete dies sichtlich Freude und ihre Augen leuchteten, wenn sie einen schönen Ton auf dem für sie neuen Instrument erzeugten. Einigen bereitete dies so viel Spaß, dass sie sich mehrfach anstellten, aber auch den Schülern des Ratsgymnasiums gefiel das große Interesse der Grundschüler an den Streichinstrumenten.
Nach dieser Ausprobierphase versammelten sich alle dann wieder und die Streicher-AG und das Streichorchester spielte zum Abschluss noch ein gemeinsames Stück vor, das sie auch auf der gemeinsamen Streicher-Freizeit, die einmal im Jahr stattfindet, zusammen einstudiert haben.
Das schwungvolle Stück Matchmaker aus dem Musical Fiddler on the roof gefiel den Grundschülern sehr und sie klatschten reichlich Beifall.
Die Grundschüler waren vom Auftritt der Streichergruppen begeistert und viele hatten nun große Lust bekommen, ein Streichinstrument lernen zu wollen, stellte sich auf Nachfrage heraus.
Birgit Schulte freut sich schon auf Nachwuchs in den Streichergruppen.