Unter dem Titel Streicheleinheiten präsentierten sich die Streicher-AG und das Streichorchester des Ratsgymnasiums Stadthagen unter der Leitung von Birgit Schulte sowie Schülerinnen und Schüler der Musikschule Mensching am sommerlichen Montagabend in der Musikschule Mensching.

Die Idee zu diesem reinen Streicher-Konzertabend entstand aus dem Wunsch heraus, den Schülern eine weitere Möglichkeit bieten zu können, das Erprobte auch außerhalb der Schulkonzerte präsentieren zu dürfen und den Fokus dabei auf die Streichinstrumente zu legen. Birgit Schulte initiierte daher eine Kooperation mit Pierre Mensching, in dessen Musikschule die meisten ihrer Schüler Unterricht haben. Dabei entstand eine bunte Mischung aus Einzelbeiträgen der Schülerinnen und Schüler auf ihrem Streichinstrument sowie Gruppenbeiträgen der Streicher- AG und des Streichorchesters, bei der die Schüler dann zusammen musizierten. Die Einzelbeiträge wurden von den Gruppenbeiträgen umrahmt.

Die Spannung stieg, als die Schüler den sich immer mehr füllenden Musiksaal bemerkten. Die rund 60 Zuschauerplätze genügten für die interessierten Musikliebhaber nicht, so dass weitere Stühle im Gang und auf dem Hof vor der Eingangstür ergänzt wurden.
Um 19 Uhr begrüßte Musikschulleiter Pierre Mensching zunächst die Zuschauer mit der Betonung auf der Freude, nach langer Abstinenz wieder Konzertabende wie diese gestalten zu dürfen und bedankte sich bei Birgit Schulte für die Organisation.

Während die Streicher-AG und das Streichorchester bereits auf den Stühlen auf ihren Einsatz warteten, stimmte Pierre Mensching die Zuschauer auf das erste Stück Matchmaker aus dem Musical Fiddler on the roof mit einem kurzen Einblick in das Musical ein. Das schwungvolle Begrüßungsstück wurde anschließend von der Streicher-AG und dem Streichorchester gemeinsam musiziert und sorgte für anerkennenden Applaus.

Die ersten Solostücke Allegro und Fröhlich woll’n wir Kinder sein von Shinichi Suzuki wurden von der jüngsten Musikerin Rosalie Knopf auf ihrer Violine vorgetragen. Dabei überzeugte die junge Geigerin mit einem vollen und sicheren Ton auf ihrem Instrument.

Etwas zarter, aber sehr intonationssicher folgte Sophia Schirmböck auf ihrer Violine und zeigte mit Waterfall und Windscreen wipers von Katherine und Hugh Colledge ihr Können.

Mia Dahms intonierte anschließend mit klarem Ton das lebendige Perpetual motion von Shinichi Suzuki sicher auf ihrer Viola. Die drei Solistinnen wurden von Pierre Mensching auf dem Klavier begleitet.

Die Streicher-AG des Ratsgymnasiums mit Paula Wessel und Paulina Hille (als Vertretung für Linus Mellinghausen) an der Violine, Mia Dahms an der Viola, Jelka von Berlepsch am Cello und Michaela Brockmann am Klavier rundeten die erste Hälfte des Konzertabends mit den Stücken Let‘s play a rag, Take your partners und Let‘s rock! von David und Kathy Blackwell ab.

Die Freude am Zusammenspiel war dem jungen Ensemble anzumerken und sie verbreiteten durch die beschwingten Rhythmen, die von Heiner Seidl am Kontrabass unterstützt wurden, eine mitreißende Stimmung im Publikum. Beim letzten Stück stimmten einige Zuhörer sogar bei den „Let’s rock!“-Rufen der AG mit ein.

Jelka von Berlepsch, die in beiden Ensembles mitspielt, präsentierte als erste Solistin der zweiten Konzerthälfte den Kontretanz von L.v. Beethoven und überzeugte auf ihrem Cello durch ein variantenreiches Spiel.

Für Leichtigkeit sorgte Helene Müller mit Dance des Marionettes von Maurice Hauchard, einem Zeitgenossen Ravels, durch ihr elegantes Spiel auf ihrer Violine. Begleitet wurde Helene wieder durch Pierre Mensching.

Stella Lieker brachte keltisches Flair in das Konzert. Aus dem Celtic Fiddler von Edward Huws Jones intonierte sie gekonnt De‘il Among the Tailors – ein Arrangement eines traditionellen Reels, womit sie Schwung und gute Laune verbreitete. Lyrischer wurde es dann bei ihrem zweiten Stück Glwysen, wobei sich die beiden Stücke durch den Kontrast gut ergänzten.

Den letzten Einzelbeitrag lieferte Yolan Peereboom auf seiner Violine mit dem 2. Satz aus Ferdinand Küchlers Concertino D-Dur. „Der Komponist sei ihm vorher unbekannt gewesen“, gestand Mensching. Yolan beeindruckte bei dem Siciliano durch Eleganz und schnelle Läufe. Birgit Schulte begleitete die beiden Solisten am Klavier.

Den Abschluss bildete das Streichorchester, bei dem die vorigen Solisten nun wieder zusammen musizierten. Stella Lieker, Yolan Peereboom, Helene Müller, Paulina Hille und Luisa Werk an den Violinen, Jolina Bild an der Viola, Jelka von Berlepsch am Cello und Eloisa Scharninghausen am Klavier, unterstützt von Heiner Seidl am Kontrabass sowie Tristan Danek (in Vertretung für Felix Büsing) und Finn Völkening an den Percussion spielten zunächst das Stück Nimrod aus den Enigma-Variationen von Edward Elgar. Die sanften, getragenen Melodien der Streicher wurden durch klangvolle Beckenwirbel unterstützt.

Einen deutlichen Kontrast bot das zweite Stück Two Hornpipes aus dem Film Pirates of the Carribean. Mit durchgängigem Swing-Rhythmus, schwungvollen Melodien und einem markanten Begleitrhythmus, der mit Tambourin und Irish Drum unterstützt wurde, steigerte sich das Stück zu einem virtuosen Finale. Das Publikum spendierte dafür reichlich Beifall.

Als Höhepunkt des Abends verzauberte Sängerin Vanessa Peters mit dem Stück You raise me up von Josh Groban zusammen mit dem Streichorchester und Percussion die Zuschauer. Ihre sanfte Stimme bereicherte die stimmungsvolle Melodie der Violinen und berührte die Zuhörer.
Das Publikum forderte eine Zugabe der insgesamt sehr gut harmonierenden jungen Musiker, so dass der Refrain des letzten Stücks noch einmal zum Besten gegeben wurde.

Über die sehr gute Resonanz freuten sich die Akteuere wie auch Birgit Schulte und Pierre Mensching. Die Zuhörer dankten mit anhaltendem Applaus. Allgemein bestand der Wunsch nach einer Fortsetzung des sommerlichen Konzerts der Streicher-Solisten und -Ensembles.